Entscheidung

Entscheidung Nr. 2010-39 QPC vom 6. Oktober 2010

Frau Isabelle D. und Frau Isabelle B. [Adoption eines Kindes durch eine Einzelperson]

Der Verfassungsrat ist am 9. Juli 2010 gemäß den von Artikel 61-1 der Verfassung vorgesehenen Voraussetzungen vom Kassationsgerichtshof (Beschluss Nr. 12143 vom 8. Juli 2010) bezüglich einer von den Damen Isabelle D. und Isabelle B. erhobenen vorrangigen Frage zur Verfassungsmäßigkeit angerufen worden, welche die Frage der Vereinbarkeit des Artikels 365 Zivilgesetzbuches mit den von der Verfassung verbürgten Rechten und Freiheiten zum Gegenstand hat.

DER VERFASSUNGSRAT,

Unter Bezugnahme auf die Verfassung;

Unter Bezugnahme auf die geänderte gesetzesvertretende Verordnung Nr. 58-1067 vom 7. November 1958, Verfassungsergänzungsgesetz über den Verfassungsrat;

Unter Bezugnahme auf das Zivilgesetzbuch;

Unter Bezugnahme auf das Urteil Nr. 06-15647 des Kassationsgerichtshofes (Erster Zivilsenat) vom 20. Februar 2007;

Unter Bezugnahme auf die Geschäftsordnung vom 4. Februar 2010 über das Verfahren vor dem Verfassungsrat bei vorrangigen Fragen zur Verfassungsmäßigkeit;

Unter Bezugnahme auf die Stellungnahme des Premierministers, eingetragen am 10. August 2010;

Unter Bezugnahme auf die für die Antragstellerinnen von der Rechtsanwaltskanzlei Boré und Salvé de Bruneton, beim Staatsrat und beim Kassationsgerichtshof zugelassene Anwälte, eingereichte Stellungnahme;

Unter Bezugnahme auf die zu den Verfahrensakten gegebenen Unterlagen;

Nachdem Herr RA Louis Boré für die Antragstellerinnen und Herr Thierry-Xavier Girardot, Beauftragter des Premierministers, im Rahmen der mündlichen Verhandlung vom 27. September 2010 gehört worden sind;

Nachdem der Berichterstatter gehört worden ist;

  • ÜBER DIE DEM VERFASSUNGSRAT ZUR PRÜFUNG VORGELEGTE VORSCHRIFT:
  1. In Erwägung dessen, dass Artikel 365 des Zivilgesetzbuches lautet: „Der Annehmende trägt für das angenommene Kind alleine die elterliche Sorge, was das Recht, einer Eheschließung des Angenommenen zuzustimmen einschließt, es sei denn, bei dem Annehmenden handelt es sich um den Ehegatten des Vaters oder der Mutter des angenommenen Kindes; in diesem Fall trägt der Annehmende die elterliche Sorge gleichzeitig mit seinem Ehegatten, welcher die Sorge weiterhin alleine ausübt, vorbehaltlich einer gemeinsamen Willenserklärung mit dem Annehmenden vor dem Leiter der Geschäftsstelle des Großinstanzgerichtes zwecks gemeinsamer Ausübung dieser elterlichen Sorge.

„Die Rechte, welche aufgrund der elterlichen Sorge bestehen, werden von dem oder den Annehmenden gemäß den in Kapitel I von Titel IX des vorliegenden Buches vorgesehenen Voraussetzungen ausgeübt.

„Die Vorschriften über die Vermögenssorge und die Vormundschaft gegenüber Minderjährigen sind gegenüber dem angenommenen Kind anwendbar“;

  1. In Erwägung dessen, dass Artikel 61-1 der Verfassung jedem Rechtssuchenden das Recht einräumt, auf seinen Antrag hin den Einwand prüfen zu lassen, eine gesetzliche Bestimmung verletze die von der Verfassung verbürgten Rechte und Freiheiten; dass die Artikel 23-2 und 23-5 der oben genannten gesetzesvertretenden Verordnung vom 7. November 1958 die Voraussetzungen festlegen, gemäß welchen eine vorrangige Frage zur Verfassungsmäßigkeit von einem Gericht an den Staatsrat oder den Kassationsgerichtshof übermittelt und anschließend dem Verfassungsrat vorgelegt wird; dass diese Vorschriften insbesondere vorsehen, dass die gerügte Bestimmung „auf den Rechtsstreit oder das Verfahren“ anwendbar sein muss; dass jeder Rechtssuchende mittels einer vorrangigen Frage zur Verfassungsmäßigkeit das Recht hat, die Verfassungsmäßigkeit der tatsächlichen Bedeutung infrage zu stellen, die eine solche Bestimmung gemäß ihrer Auslegung durch die ständige Rechtsprechung hat;

  2. In Erwägung dessen, dass das Artikel 365 des Zivilgesetzbuches die Vorschriften über die Übertragung der elterlichen Sorge gegenüber einem minderjährigen Kind im Rahmen einer unvollkommenen Adoption (adoptio minus plena) enthält; dass der Kassationsgerichtshof seit seinem oben genannten Urteil vom 20. Februar 2007 in ständiger Rechtsprechung entscheidet, dass, wenn der leibliche Vater oder die leibliche Mutter des Kindes dieses weiterhin aufziehen will, die Übertragung der aufgrund der elterlichen Sorge bestehenden Rechte, welche aus der Adoption durch den Lebenspartner des leiblichen Elternteils folgen würde, dem Kindswohl abträglich ist und daher einer solchen Adoption entgegensteht; dass somit die Verfassungsmäßigkeit des Artikels 365 des Zivilgesetzbuches nicht bezüglich der von diesem Artikel begründeten Ungleichbehandlung von Kindern in Bezug auf die elterliche Sorge - je nachdem, ob sie vom Ehepartner oder vom Lebenspartner ihres leiblichen Elternteils adoptiert werden - geprüft werden muss, sondern bezüglich der Tatsache, dass dieser Artikel dazu führt, die Adoption eines minderjährigen Kindes des Lebenspartners grundsätzlich zu verwehren;

  • ÜBER DIE FRAGE DER VERFASSUNGSMÄSSIGKEIT DER GERÜGTEN VORSCHRIFT:
  1. In Erwägung dessen, dass nach Auffassung der Antragstellerinnen der Artikel 365 des Zivilgesetzbuches dadurch, dass er im Falle einer adoptio minus plena eine gemeinsame elterliche Sorge des Annehmenden und des Elternteils des angenommenen Kindes nur dann vorsieht, wenn diese miteinander verheiratet sind, minderjährigen Kindern die Möglichkeit vorenthält, vom Lebenspartner ihres Vaters, beziehungsweise ihrer Mutter, adoptiert zu werden; das dieser Artikel 365 des Zivilgesetzbuches durch die Verweigerung der „rechtlichen Anerkennung eines bereits vorhandenen Eltern-Kind-Verhältnisses“ das Recht, ein normales Familienleben zu führen, sowie den Gleichheitssatz verletze;

  2. In Erwägung dessen, dass gemäß Artikel 34 der Verfassung „der Personenstand, die Rechtsfähigkeit, das eheliche Güterrecht sowie das Erb- und Schenkungsrecht“ durch Gesetz geregelt werden; dass es dem Gesetzgeber jederzeit freisteht, im Rahmen seiner Zuständigkeit neue Regelungen zu erlassen, deren Zweckmäßigkeit er beurteilt, bestehende Gesetze zu ändern oder aufzuheben und sie gegebenenfalls durch neue Regelungen zu ersetzen, sofern er bei der Ausübung dieser Befugnis Vorgaben von Verfassungsrang nicht die gesetzlichen Gewährleistungen entzieht; dass Artikel 61-1 der Verfassung, ebenso wenig wie Artikel 61 der Verfassung, dem Verfassungsrat keinen allgemeinen Wertungs- und Entscheidungsspielraum wie den des Parlaments einräumt; dass dieser Artikel dem Verfassungsrat lediglich die Zuständigkeit überträgt, über die Vereinbarkeit einer gesetzlichen Bestimmung mit den von der Verfassung verbürgten Rechten und Freiheiten zu entscheiden;

  3. In Erwägung dessen, dass, zum einen, Artikel 6 der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789 bestimmt, dass das Gesetz „für alle gleich sein [soll], mag es beschützen, mag es bestrafen“; dass das Gleichheitsgebot dem Gesetzgeber weder verbietet, verschiedene Sachverhalte verschieden zu regeln, noch aus Gründen des Allgemeininteresses vom Gleichheitssatz abzuweichen, solange in beiden Fällen die sich daraus ergebende Ungleichbehandlung in direktem Zusammenhang mit dem Zweck des Gesetzes steht, welches sie begründet;

  4. In Erwägung dessen, dass, zum anderen, das Recht, ein normales Familienleben zu führen, aus dem zehnten Absatz der Präambel der Verfassung von 1946 folgt, welcher lautet: „Die Nation sichert dem Individuum und der Familie die zu ihrer Entfaltung notwendigen Bedingungen zu“;

  5. In Erwägung dessen, dass, erstens, die gerügte Bestimmung in der Auslegung durch die ständige Rechtsprechung des Kassationsgerichtshofes der Begründung, durch eine adoptio minus plena, eines zweiten Abstammungsverhältnisses eines minderjährigen Kindes, und zwar mit dem Lebenspartner seines Vaters oder seiner Mutter, entgegensteht; dass diese Vorschrift jedoch in keiner Weise die Freiheit des Elternteils eines minderjährigen Kindes einschränkt, in einer nicht-ehelichen dauerhaften Lebensgemeinschaft zu leben oder einen Bürgerlichen Solidaritätspakt mit der Person seiner Wahl einzugehen; dass diese Vorschrift besagtem Elternteil auch nicht verwehrt, den Lebenspartner bei der Erziehung des Kindes mit einzubeziehen; dass das Recht, ein normales Familienleben zu führen, nicht bedeutet, dass das Verhältnis zwischen einem Kind und dem Lebenspartner seines Vaters, beziehungsweise seiner Mutter, einen Anspruch auf Begründung eines Adoptionsverhältnisses begründet; dass daher die auf einer Verletzung des Rechts, ein normales Familienleben zu führen, gestützte Rüge zurückgewiesen werden muss;

  6. In Erwägung dessen, dass, zweitens, der Gesetzgeber, indem er den Grundsatz aufrecht erhalten hat, gemäß welchem eine Adoption innerhalb eines Paares nur Ehepartnern vorbehalten ist, im Rahmen der ihm nach Artikel 34 der Verfassung übertragenen Zuständigkeit der Auffassung gefolgt ist, nach welcher die unterschiedliche Lage verheirateter Paare einerseits und unverheirateter Paare andererseits, im Interesse des Kindswohls eine Ungleichbehandlung im Bereich der Begründung eines Adoptionsverhältnisses gegenüber minderjährigen Kindern zu rechtfertigen vermag; dass es dem Verfassungsrat nicht zusteht, die Beurteilung des Gesetzgebers durch seine eigene zu ersetzen bezüglich der Folgen, die im vorliegenden Fall aus der besonderen Situation zu ziehen sind, in welcher sich Kinder befinden, die von zwei Menschen desselben Geschlechts großgezogen werden; dass daher die auf einer Verletzung von Artikel 6 der Erklärung von 1789 gestützte Rüge zurückgewiesen werden muss;

  7. In Erwägung dessen, dass Artikel 365 des Zivilgesetzbuches auch nicht gegen andere von der Verfassung verbürgte Rechte und Freiheiten verstößt,

ENTSCHEIDET:

Artikel 1 - Artikel 365 des Zivilgesetzbuches ist verfassungsgemäß.

Artikel 2 - Diese Entscheidung wird im Amtsblatt der Französischen Republik veröffentlicht und gemäß den Vorschriften des Artikels 23-11 der oben genannten gesetzesvertretenden Verordnung vom 7. November 1958 zugestellt.

Beschlossen durch den Verfassungsrat in seiner Sitzung vom 5. Oktober 2010, an der teilgenommen haben die Damen und Herren Jean-Louis DEBRÉ, Präsident, Jacques BARROT, Claire BAZY MALAURIE, Guy CANIVET, Michel CHARASSE, Renaud DENOIX de SAINT MARC, Jacqueline de GUILLENCHMIDT und Pierre STEINMETZ.

Les abstracts

  • 4. DROITS ET LIBERTÉS
  • 4.1. NOTION DE " DROITS ET LIBERTÉS QUE LA CONSTITUTION GARANTIT " (art. 61-1)
  • 4.1.2. Préambule de 1946
  • 4.1.2.8. Droit de mener une vie familiale normale (alinéa 10)

Le droit de mener une vie familiale normale, qui résulte du dixième alinéa du Préambule de la Constitution de 1946, peut être invoqué à l'appui d'une question prioritaire de Constitutionnalité.

(2010-39 QPC, 06 Oktober 2010, cons. 7, Journal officiel du 7 octobre 2010, page 18154, texte n° 51)
  • 4. DROITS ET LIBERTÉS
  • 4.6. DROIT DE MENER UNE VIE FAMILIALE NORMALE
  • 4.6.1. Principe

Le droit de mener une vie familiale normale résulte du dixième alinéa du Préambule de la Constitution de 1946.

(2010-39 QPC, 06 Oktober 2010, cons. 7, Journal officiel du 7 octobre 2010, page 18154, texte n° 51)
  • 4. DROITS ET LIBERTÉS
  • 4.6. DROIT DE MENER UNE VIE FAMILIALE NORMALE
  • 4.6.2. Portée du principe

Dans la portée que lui donne la jurisprudence constante de la Cour de cassation, l'article 365 du code civil empêche que, par la voie de l'adoption simple, un enfant mineur puisse voir établir un deuxième lien de filiation à l'égard du concubin ou du partenaire de son père ou sa mère. Toutefois, cette disposition ne fait aucunement obstacle à la liberté du parent d'un enfant mineur de vivre en concubinage ou de conclure un pacte civil de solidarité avec la personne de son choix. Elle ne fait pas davantage obstacle à ce que ce parent associe son concubin ou son partenaire à l'éducation et la vie de l'enfant. Le droit de mener une vie familiale normale n'implique pas que la relation entre un enfant et la personne qui vit en couple avec son père ou sa mère ouvre droit à l'établissement d'un lien de filiation adoptive. Par suite, le grief tiré de ce que l'article 365 du code civil porterait atteinte au droit de mener une vie familiale normale doit être écarté.

(2010-39 QPC, 06 Oktober 2010, cons. 8, Journal officiel du 7 octobre 2010, page 18154, texte n° 51)
  • 5. ÉGALITÉ
  • 5.1. ÉGALITÉ DEVANT LA LOI
  • 5.1.3. Respect du principe d'égalité : absence de différence de traitement
  • 5.1.3.4. Droit civil
  • 5.1.3.4.2. État et capacité des personnes

En maintenant le principe selon lequel la faculté d'une adoption au sein du couple est réservée aux conjoints, le législateur a, dans l'exercice de la compétence que lui attribue l'article 34 de la Constitution, estimé que la différence de situation entre les couples mariés et ceux qui ne le sont pas pouvait justifier, dans l'intérêt de l'enfant, une différence de traitement quant à l'établissement de la filiation adoptive à l'égard des enfants mineurs. Il n'appartient pas au Conseil constitutionnel de substituer son appréciation à celle du législateur sur les conséquences qu'il convient de tirer, en l'espèce, de la situation particulière des enfants élevés par deux personnes de même sexe. Par suite, le grief tiré de la violation de l'article 6 de la Déclaration de 1789 doit être écarté.

(2010-39 QPC, 06 Oktober 2010, cons. 9, Journal officiel du 7 octobre 2010, page 18154, texte n° 51)
  • 11. CONSEIL CONSTITUTIONNEL ET CONTENTIEUX DES NORMES
  • 11.6. QUESTION PRIORITAIRE DE CONSTITUTIONNALITÉ
  • 11.6.2. Critères de transmission ou de renvoi de la question au Conseil constitutionnel
  • 11.6.2.1. Notion de disposition législative et interprétation
  • 11.6.2.1.1. Examen des dispositions telles qu'interprétées par une jurisprudence constante
  • 11.6.2.1.1.1. Principes

En posant une question prioritaire de constitutionnalité, tout justiciable a le droit de contester la constitutionnalité de la portée effective qu'une interprétation jurisprudentielle constante confère à la disposition dont la conformité aux droits et libertés que la Constitution garantit est contestée.

(2010-39 QPC, 06 Oktober 2010, cons. 2, 3, Journal officiel du 7 octobre 2010, page 18154, texte n° 51)
  • 11. CONSEIL CONSTITUTIONNEL ET CONTENTIEUX DES NORMES
  • 11.6. QUESTION PRIORITAIRE DE CONSTITUTIONNALITÉ
  • 11.6.2. Critères de transmission ou de renvoi de la question au Conseil constitutionnel
  • 11.6.2.1. Notion de disposition législative et interprétation
  • 11.6.2.1.1. Examen des dispositions telles qu'interprétées par une jurisprudence constante
  • 11.6.2.1.1.2. Applications

L'article 365 du code civil fixe les règles de dévolution de l'autorité parentale à l'égard d'un enfant mineur faisant l'objet d'une adoption simple. Depuis un arrêt du 20 février 2007, la Cour de cassation juge de manière constante que, lorsque le père ou la mère biologique entend continuer à élever l'enfant, le transfert à l'adoptant des droits d'autorité parentale qui résulterait de l'adoption par le concubin ou le partenaire du parent biologique est contraire à l'intérêt de l'enfant et, par suite, fait obstacle au prononcé de cette adoption. Dès lors, la constitutionnalité de l'article 365 du code civil doit être examinée non pas en ce que cet article institue une distinction entre les enfants au regard de l'autorité parentale, selon qu'ils sont adoptés par le conjoint ou le concubin de leur parent biologique, mais en ce qu'il a pour effet d'interdire en principe l'adoption de l'enfant mineur du partenaire ou du concubin.

(2010-39 QPC, 06 Oktober 2010, cons. 3, Journal officiel du 7 octobre 2010, page 18154, texte n° 51)
  • 11. CONSEIL CONSTITUTIONNEL ET CONTENTIEUX DES NORMES
  • 11.6. QUESTION PRIORITAIRE DE CONSTITUTIONNALITÉ
  • 11.6.2. Critères de transmission ou de renvoi de la question au Conseil constitutionnel
  • 11.6.2.2. Applicable au litige ou à la procédure ou fondement des poursuites

L'article 61-1 de la Constitution reconnaît à tout justiciable le droit de voir examiner, à sa demande, le moyen tiré de ce qu'une disposition législative méconnaît les droits et libertés que la Constitution garantit. Les articles 23-2 et 23-5 de l'ordonnance du 7 novembre 1958 susvisée fixent les conditions dans lesquelles la question prioritaire de constitutionnalité doit être transmise par la juridiction au Conseil d'État ou à la Cour de cassation et renvoyée au Conseil constitutionnel. Ces dispositions prévoient notamment que la disposition législative contestée doit être " applicable au litige ou à la procédure ". En posant une question prioritaire de constitutionnalité, tout justiciable a le droit de contester la constitutionnalité de la portée effective qu'une interprétation jurisprudentielle constante confère à cette disposition.

(2010-39 QPC, 06 Oktober 2010, cons. 2, Journal officiel du 7 octobre 2010, page 18154, texte n° 51)
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